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Gemeinschaftsprojekt Renaturierung Myhler Bach

Beschreibung

Im Herbst 2018 wurde der Myhler Bach in Wassenberg Myhl renaturiert. Die Maßnahme wurde in Zusammenarbeit zwischen der Unteren Wasserbehörde (UWB) und der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) des Kreises Heinsberg geplant und ausgeführt. Das Projekt wurde zu 80% mit Mittel des Landes NRW gefördert.

Das ist nun schon die zweite Maßnahme, die fachübergreifend von UWB und UNB durchgeführt wurde. So wurde in 2017 der Helpensteiner Bach in Wegberg Petersholz auf einer Länge von knapp 800 m entsiegelt und renaturiert.

Eigentlich ist der Kreis für die Durchführung solche Renaturierungen nicht primär zuständig. Daher wurde zunächst versucht, das Projekt über Dritte zu realisieren. Nachdem zunächst sehr hohen Kostenkalkulationen durch Externe vorlagen, drohte das Projekt aus Kostengründen zu scheitern. Aufgrund des hohen wasserwirtschaftlichen und naturschutzfachlichen Entwicklungspotenzials haben sich die Kollegen zusammengetan und die Planung, Ausschreibung und Ausführung selbst in die Hand genommen. Ihr Ziel:

  • Gewässerstruktur verbessern
  • Herstellung eines naturnahen Bachlaufes
  • durch Laufverlängerung Sohlerosion stoppen
  • ideal zur Schaffung von Retentionsraum zum Hochwasserschutz, da unterhalb der Ortslage
  • Lebensraumschaffung für Amphibien, Vögel, Insekten, Wasserorganismen, Wasserpflanzen, Ufervegetation
  • Wiedervernässung der Moorböden durch Kappung der Drainagen

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So sah der Bereich vor der Renaturierung des Myhler Baches aus. Der Bachlauf (links neben dem Weg) verläuft fast schnurgerade und ist tief eingeschnitten. Dadurch wurden Feuchtwiesen und angrenzende Flächen entwässert. Der teilweise torfige Boden zersetzte sich. Dabei wurde unter anderem auch Kohlendioxyd freigesetzt.

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So sah es dann unmittelbar nach dem Ausbau aus. 

Die Bilanz ein Jahr nach erfolgter Renaturierung kann sich sehen lassen:

  • die Lauflänge hat sich verdoppelt
  • Strukturvielfalt ist entstanden
  • die Entwässerungswirkung des alten Bachlaufs ist gestoppt 
  • es wird kein CO2 mehr frei gesetzt
  • die Wiesen entwickeln sich zu Schilfröhrichten und Ufersäumen
  • das Gewässer entwickelt sich naturnah

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Naturnaher Ufersaum mit verschiedenen Röhrichtarten. Neuer Lebensraum z. B. für Libellen, Röhrichtbrüter und Amphibien.

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Unterschiedliche Gewässerbreiten erzeugen eine größere Gewässerstrukurvielfalt. Das Gerinne ist viel flacher eingeschnitten als der alte Verlauf. Damit ist auch die Entwässerungswirkung weitgehend beseitigt.   

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Inmitten der sich zu Röhrichten und Hochstaudenfluren entwickelnden Wiesen ist der mäandrierende Bachlauf noch gut zu erkennen. 

Die Bilanz kann sich fürs erste sehen lassen.  

Zuständige Einrichtungen

Zuständige Kontaktpersonen