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PFAS-Schaden auf dem NATO-Flugplatz in Geilenkirchen-Teveren

Beschreibung

Anfang des Jahres 2020 wurden bei routinemäßigen Rohwasseruntersuchungen im Wasserwerk Gangelt erstmalig Belastungen mit PFAS (englische Abkürzung für Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) im Grundwasser festgestellt.

Die Schadensermittlung erfolgt in Zusammenarbeit zwischen der Kreisverwaltung Heinsberg, dem Verbandswasserwerk Gangelt GmbH, der Bundeswehrverwaltung sowie der NATO am Flugplatz Teveren. Die Fachbehörden des Landes und das Umweltministerium sind ebenfalls mit eingebunden.

Die Gesamtfläche des NATO-Flugplatzes beträgt ca. 605 ha. Dies entspricht ungefähr der Größe von 930 Fußballfeldern. Es wurde für diese Fläche zunächst eine historische Recherche durchgeführt, um potentielle Belastungsstandorte zu ermitteln. Diese wurden dann durch Bohrungen, Probenahme und Analytik vor Ort sowohl in der Fläche als auch in der Tiefe näher untersucht. Erschwert wird die Gesamtsituation durch eine komplexe geohydrologische Situation, die es zu bewerten gilt. Grundsätzlich ist die Fließrichtung des Grundwassers vom Flugplatz kommend nach Norden gerichtet. Somit liegen die Ortslagen Stahe und Niederbusch unmittelbar im Grundwasserabstrom.

Außerhalb der militärischen Liegenschaft wurden die Untersuchungen durch den Kreis Heinsberg durchgeführt. Hierfür wurde zunächst die Bevölkerung ausführlich informiert (Hauswurfsendungen) und Hausbrunnen zur Probenahme ermittelt. Anschließend mussten finanzielle Mittel generiert und Ausschreibungsverfahren für die umfangreichen Untersuchungen durchgeführt werden. Die Verifizierung der Untersuchungsergebnisse erfolgte zudem in insgesamt drei Kampagnen unter Beteiligung der Bewohner von Stahe und Niederbusch.

Die Schadensermittlung hat ergeben, dass die PFAS-Belastungen des Grundwassers vom NATO-Flughafen ausgehen. Als Auslöser wurde u. a. ein ehemaliges Feuerlöschübungsbecken vermutet. Der Verdacht wurde mittlerweile durch weitere Boden- und Grundwasseruntersuchungen bestätigt. An diesem Feuerlöschübungsbecken werden zurzeit Sanierungsbrunnen errichtet, die das Grundwasser mittels Aktivkohleanlage reinigen.

Nach Auswertung der Ergebnisse aller Untersuchungsphasen wird die weitere Sanierungsplanung beauftragt werden. Diese Sanierungsschritte können zeitlich noch nicht vorhergesagt werden. Somit sind aktuell alle erforderlichen Maßnahmen eingeleitet worden, um eine Gefahr für das Wasser und den Menschen abzuwehren.

Die vorgefundenen Belastungen im Grundwasser in Stahe und Niederbusch führten zu der Entscheidung, hier vorsorglich eine Untersagung der erlaubnisfreien Benutzung von Grundwasser zum 01. April 2023 zu erlassen.

Zuständige Einrichtungen

Zuständige Kontaktpersonen